27. Oktober 2023 Thema: Pressemitteilungen Von spdubcoesfeld
Die Arbeitsgemeinschaft 60plus im SPD-Unterbezirk Coesfeld und das Kulturforum der Sozialdemokratie Münsterland hatten zu einem informativen Rundgang „Auf den Spuren von Skulpturen in Coesfeld“ eingeladen. Peter Amadeus Schneider (SPD Kulturforum Münsterland) führte die 30-köpfige Gruppe in der Coesfelder Innenstadt zu einer Reihe von bemerkenswerten Kunstwerken.
„Mein Anliegen ist es, auf Schätze aufmerksam zu machen, die sich an unseren Alltagswegen befinden, an denen man häufig schnell vorbei geht, ohne genauer hinzuschauen“, sagt Peter Amadeus Schneider, „Kunst im öffentlichen Raum ist nicht nur Deko, sie transportiert auch Aussagen und sagt etwas über die Stadt. So befindet sich mitten auf dem Coesfelder Markt ein Kunstwerk, das immer ins Auge fällt. Es ist die „Konferenz der Elemente“ des Künstlers Jürgen Goertz.
Die Teilnehmergruppe betrachtete interessiert den mit bunten Steinen geschmückten Feuerziegelturm, der für das Element Feuer steht, das Blumenbeet mit dem skurrilen Eber für das Element Erde, der Fisch, der das Becken verlassen hat, für das Element Wasser und die Feuersäule für das Element Luft. Eine Anklage an unseren gesellschaftlichen Umgang mit der Umwelt, heute ebenso aktuell wie zum Zeitpunkt der Schaffung des imposanten Kunstwerks.
Für Ertan Abali aus Billerbeck hätte die Skulptur „Die Tänzerin“ von Jits Bakker, die auf dem Marktplatz in Sichtweite der Eisdiele zu finden ist, einen besseren Platz verdient. „Sie gefällt mir besonders gut, und ich habe sie nie bemerkt, so verdeckt steht sie da, eingezwängt zwischen den Bänken.“
Im neu gestalteten Coesfelder Schlosspark gibt es einige sehenswerte Kunstwerke. Sehr beeindruckend ist immer wieder die Gedenktafel auf der Grundlage eines historischen Bildes, die an die Deportation der letzten jüdischen Coesfelder erinnert. Und sie ist nicht irgendwo am Rande platziert, vielmehr mitten in der Stadt an der Stelle, von der damals die Deportationen ausgingen. Sie mahnt in der Mitte des pulsierenden Lebens.
Der Rundgang führte auch auf den ehemaligen Jakobifriedhof. Hier befinden sich drei Gedenkplätze nebeneinander. Neben einer Glastafel, welche aktuell an die Opfer der derzeitigen Kriseneinsätze erinnert, fällt unmittelbar die Skulptur eines liegenden Soldaten als Gedenkstätte für die Gefallenen des ersten Weltkrieges ins Auge. Sie stammt vom Coesfelder Bildhauer Joseph Enseling. In den 90er Jahren wurde die Gedenkstätte mit einem von Jörg Heydemann aus Billerbeck geschaffenen Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus erweitert. Eisenbahnschienen führen zu einer stilisierten Rampe und symbolisieren den Weg der Opfer in die Vernichtungslager.
Es sind auch diese kritischen Kontraste, auf die Peter Amadeus Schneider aufmerksam machen möchte. Sie lösten in der Gruppe kontroverse Debatten aus; Darf ein Werk eines Künstlers, dessen Name 1944 auf der „Gottbegnadeten-Liste“ der Nazis stand, kommentarlos im öffentlichen Raum gezeigt werden? Die Rede ist von dem Coesfelder Bildhauer Joseph Enseling, der von 1938 bis 1952 als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf wirkte.
Die Erklärungen von Peter Amadeus Schneider haben sehr geholfen mehr über die Kunstwerke zu erfahren. Ertan Abali meint: „Es müssten auch die Beschriftungen an den Kunstwerken besser lesbar sein, und sie sollten mehr Informationen enthalten. Vielleicht wäre es gut, sie mit QR-Codes auszustatten.“
Am Ende des eineinhalbstündigen Rundgangs lautete das Resümee in der Gruppe: „Unsere Kreisstadt Coesfeld hat einige künstlerische Seiten und der Besuch lohnt sich. Der Dank geht an Peter Amadeus Schneider, verbunden mit der Bitte den Rundgang fortzusetzen, denn es gibt noch viel zu sehen.“